Wenn Sie einen eigenen Livestream erstellen möchten, fragen Sie sich vielleicht, wo Sie anfangen sollen. Von der Technik über den Ablauf bis hin zur Internetverbindung steckt einiges dahinter und nicht immer ist die Beauftragung eines professionellen Livestream Dienstleisters möglich oder nötig. Mit unserem Livestream Guide geben wir Ihnen daher eine kostenlose Übersicht an die Hand, die Ihnen die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einem erfolgreichen Livestream vorstellt. Egal, ob Sie Webinare veranstalten möchten, von einer Messe streamen oder mit einem brandneuen Online-Format durchstarten möchten – hier erfahren Sie von der richtigen Planung, bis hin zu passender Einsteiger-Technik alles, was Sie wissen müssen, damit Ihr Livestream ein voller Erfolg wird!

Was ist ein Livestream?

Ein Livestream ist eine Echtzeitübertragung von Video und Audio ins Internet. Aber er kann noch viel mehr sein als das. Für Unternehmen ist er ein leistungsstarkes Instrument, um die Reichweite von Veranstaltungen zu vergrößern und interaktiver und zugleich ansprechender zu kommunizieren. Livestreams ermöglichen authentische Interaktionen mit dem Publikum und können die Nähe zu Kunden und anderen Empfängern enorm steigern.

Livestreams für Unternehmen: Das Ziel definieren

Bevor Sie mit der konkreten Livestream Planung oder der Auswahl eines Livestream Formats beginnen, muss das primäre Ziel klar definiert werden. Fragen Sie sich: Was soll der Stream beim Publikum bewirken? Geht es darum, neue Leads zu generieren, die interne Transparenz zu erhöhen, den Markenwert zu steigern oder den direkten Abverkauf zu fördern? Eine klare Zielsetzung ist essenziell, da sie alle nachfolgenden Entscheidungen, von der Wahl der Plattform über die Dramaturgie des Livestream Programms bis hin zur technischen Ausstattung, steuert. Nur wenn Sie das Ziel kennen, können Sie den Erfolg im Nachhinein messen.

Dabei sollten Sie auch nicht vergessen eine genaue Zielgruppe für Ihren Stream festzulegen, und Format, so wie Plattform daran zu orientieren.

Livestream Planung – So bereiten Sie Ihre Veranstaltung optimal vor

Bevor Sie Ihren Livestream erstellen, sollten Sie einige Punkte beachten, um Fehler zu vermeiden und eine möglichst große Reichweite zu erzielen. Eine erste Übersicht dazu erhalten Sie in unserem Video, das sich ausführlich mit der Planung beschäftigt.

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Inhalte des Livestreams planen

Anhand des im vorherigen Abschnitts definierten Ziels (und der definierten Zielgruppe) können Sie folgende Szenarien für Ihren Livestream festlegen:

• Welches Format soll Ihr Livestream haben?
• Welche Livestream-Grafiken (Animationen, Videos etc.) und andere Assets werden für die Übertragung benötigt?
• Soll ein einmaliges oder ein wiederkehrendes Format konzipiert werden?
• Auf welcher Plattform soll gestreamt werden?
• Wer soll Zugriff auf den Stream erhalten? (Öffentlich, intern, nur Firmenkunden, etc.)

➔ Interessiert daran, wie es hinter den Kulissen aussieht? Schauen Sie gerne in unseren Artikel dazu, woraus die komplette Livestream Crew besteht.

Regieplan erstellen

Wenn Sie den groben Rahmen für Ihre Veranstaltung abgesteckt haben, können Sie damit beginnen, einen genauen Plan für Ihren Stream zu erstellen. Eine Regieplan Vorlage macht es besonders einfach, einen Regieplan zu erstellen. In diesem Plan sollten für jeden Programmpunkt folgende Punkte mit aufgenommen werden:

• Zeiten: Planen Sie jeden Programmpunkt mit genauen Zeiten
• Beschreibung: Was genau soll in diesem Punkt des Streams behandelt werden / zu sehen sein
• Personen: Welche Personen sind an dem Programmpunkt beteiligt
• Benötigte Assets: Welche Assets (falls vorhanden) werden für diesen Abschnitt benötigt
• Regieanweisungen: Worauf soll die Regie besonders achten? (Kameraeinstellungen, Auftritt von Personen etc)

Plattform für Ihren Livestream auswählen

Je nach ausgewählter Streaming Plattform haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten zu gestalten, wie der Stream für Ihr Publikum aussieht. Es gibt aber noch andere Faktoren, wie die Möglichkeit der Einbettung auf anderen Seiten, die Reichweite von Social Media Plattformen oder die Kontrolle des Zugangs zum Beispiel durch Login oder Ticket-Verkäufe.

• YouTube (öffentliche Streams, eigene Community)
• Vimeo (viele Profi Features, ideal zum Einbetten auf eigener Homepage)
• Twitch (für Tech Themen, Unterhaltungsshows oder Gaming)
• Konferenzsoftware (Teams, Webex, Zoom)
• Webinar / Virtuelle Messe (Plattformen wie GoToWebinar) 

Wichtige Aspekte bei der Auswahl der richtigen Plattform sind: 

• Möchten Sie öffentlich auf eine Social Media Plattform streamen? Dort ist zwar die größte Reichweite zu erwarten, es gibt aber auch keine Kontrolle, wer zuschaut und was drumherum angezeigt wird. Die Unterschiede der verschiedenen Social Media Plattformen für Livestreams stellen wir im verlinkten Artikel vor.
• Möchten Sie hinter einer Art von Zugangskontrolle streamen? Dann wären Microsoft Teams oder Zoom für interne Veranstaltungen geeignet. Anbieten wie Go To Webinar oder Zoom Events bieten aber auch gute Möglichkeiten, externe Teilnehmer nur mit Ticket oder vorheriger Anmeldung zuzulassen.
• Wenn Sie Ihren Stream auf einer bestehenden Seite – zum Beispiel in ihrem Blog – einbetten möchten, kann Vimeo eine gute Wahl für Sie darstellen.

Livestreams für Unternehmen – die verschiedenen Formate

Die Möglichkeiten der inhaltlichen Gestaltung eines Livestreams für Unternehmen sind nahezu unbegrenzt. Sie können sich zum Beispiel von Shows und Live-Events im Fernsehen inspirieren lassen. Es gibt jedoch einige etablierte Formate, die für Live-Übertragungen von Unternehmen besonders beliebt sind, darunter unter anderem:

• Webinare
• Virtuelle Konferenzen
• Produktlaunches
• Interne Veranstaltungen (wie z.B. Townhalls)
• Schulungen
• Hybride Veranstaltungen
• Virtuelle Messen

➔ Mit dem Livestream Programm steht und fällt der Inhalt der Veranstaltung. Bewährte Formate finden Sie in unserem Artikel zu Livestream Formaten. 

Livestream promoten und effektiv vermarkten 

Die beste Produktion nützt wenig, wenn das Publikum fehlt. Um Ihren Livestream erfolgreich zu vermarkten, ist ein strategischer Marketing-Mix entscheidend. Nutzen Sie E-Mail-Marketing, um Ihre bestehenden Kontakte direkt und persönlich zur Teilnahme einzuladen und senden Sie kurz vor dem Start eine Erinnerung. Bei Livestreams, in denen eine Anmeldung erforderlich ist, ist es besonders wichtig, dass Sie Ihren Gästen genug Vorlauf geben um diese auch ausfüllen zu können. 

Auf Social Media sollten Sie Trailer, kurze Teaser-Videos und Countdown-Posts in den Tagen und Wochen vor dem Event veröffentlichen, um die Aufmerksamkeit zu steigern. Eine Möglichkeit, wie Sie die Reichweite steigern können ist, Influencer oder Branchenpartner einzubinden. Die konsequente Ansprache über alle Kanäle hinweg sichert hohe Teilnehmerzahlen.

Was rechtlich zu beachten ist: DSGVO, GEMA und Impressum

Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, müssen Sie mehrere Aspekte beachten. Die DSGVO ist zentral: Stellen Sie sicher, dass Ihre Anmeldeformulare und die Datenerfassung (z.B. Chat-Daten) den strengen Datenschutzbestimmungen entsprechen und Sie die notwendigen Einwilligungen einholen. Verwenden Sie Sie Musik in Ihrem Stream (Hintergrundmusik, Intros, Outros), müssen Sie die Nutzung mit der GEMA klären und die entsprechenden Gebühren zahlen, falls keine lizenzfreie Musik verwendet wird. Schließlich muss jeder kommerzielle oder geschäftliche Stream (unabhängig von der Plattform) das vollständige Impressum des Unternehmens leicht zugänglich und klar sichtbar verlinken, um der Impressumspflicht nachzukommen. Eine rechtliche Prüfung im Vorfeld schafft Sicherheit.

Livestream Technik – das richtige Live Setup

Im Prinzip braucht man für einen Livestream, ein Bild, eine Tonquelle und ein Gerät, das beide Signal miteinander verbindet und streamt – einen so genannten Encoder. Um Ihren Livestream selber zu machen, gibt es einiges an Technik, die Sie nutzen können.

Kamera-Systeme: Die Augen Ihres Livestreams

Die Auswahl der Kameras ist entscheidend für die professionelle Bildwirkung. Unternehmen haben die Wahl zwischen einfachen Webcams für kleine, statische Webinare oder hochwertigen DSLRs bzw Systemkameras für Kino-ähnliche Schärfentiefe. Für große Events oder Produkt-Launches sind Broadcast-Kameras mit Wechselobjektiven notwendig. Broadcast-Kameras bieten neben hoher Bildqualität auch die für andere professionelle Streaming-Technik notwendigen Anschlüsse.

Für die meisten professionellen Business-Streams, die über die einfache Webkonferenz hinausgehen, empfiehlt sich der Einsatz von mindestens zwei Systemkameras, um einen dynamischen Blickwechsel zu ermöglichen.

Audio-Setup: Die akustische Qualität zählt am meisten

Der Ton ist oft wichtiger als das Bild, denn schlechter Ton lässt den gesamten Stream unprofessionell wirken. Während z. B. für einfache Webinare ein gutes Headset oder USB-Mikrofon ausreicht, bieten sich für komplexere Livestreams hochwertige Lavalier-Mikrofone (Ansteck-Mikrofone) oder professionelle Headsets an. Bei Podiumsdiskussionen oder Interviews kommen Handmikrofone oder hochwertige Tischmikrofone zum Einsatz. In der Praxis werden auch oft wiederkehrende Personen (wie z. B. die Moderation) mit festen Headsets ausgestattet, während Gäste Handmikrofone bekommen.

Um alle Quellen sauber zu mischen und Störgeräusche zu eliminieren, ist ein Audio-Mischpult unerlässlich. Für Unternehmen ist es sinnvoll, in ein gutes Mikrofon pro Sprecher und ein hochwertiges Mischpult zu investieren um höchste Qualität zu gewährleisten.

Bildtechnik und Signalverarbeitung: Die Kontrollebene

Die Bildtechnik ist die Schaltzentrale des Livestreams. Sie umfasst den Bildmischer (auch Switcher genannt), der die Signale aller Kameras, Grafiken (wie z. B. Bauchbinden) und Zuspieler zu einem einzigen, flüssigen Programm zusammenschneidet. Die Aufbereitung des finalen Signals übernimmt der Encoder, welcher die Daten komprimiert und an die Streaming-Plattform (z.B. YouTube, Teams) sendet. Für professionelle Setups ist ein dedizierter Hardware- oder Software-Mischer Pflicht, da er die Live-Regie erst möglich macht. Dies garantiert einen dynamischen und fehlerfreien Stream, der sofort auf Unternehmensniveau wirkt.

Eigene Technik oder Livestream Dienstleister beauftragen?

Im Prinzip sind Profis ja auch nur Laien mit Erfahrung. Also warum nicht Technik kaufen und einen Stream selber machen? Es gibt gute Argumente für beides.

Eigene Technik bietet langfristige Kosteneinsparungen und volle Kontrolle über das Equipment. Allerdings erfordert sie eine initiale Investition und technisches Verständnis für die Einrichtung und Wartung der Technik. Wenn Sie dabei auf Einsteigertechnik setzen sind Sie beschränkt, was die Größe der Events angeht, die Sie damit umsetzen können. Zumal größere Livestreams Spezialisten in verschiedenen Positionen benötigen.

Wenn Sie sich also selbst in das Thema einarbeiten möchten und ein Format nutzen, das regelmäßig auf Sendung gehen soll, kann es sinnvoll sein, in eigene Technik zu investieren. Bei mindnapped können Sie sich auch professionell dazu beraten lassen. Sollten Sie sich noch nicht sicher sein, ob Sie in eigene Technik investieren möchten, oder sollten Sie nur ein einmaliges Event streamen wollen, lohnt es sich, ein voll ausgestattetes Livestream Studio zu mieten. Dort ist bereits alle Technik vorhanden, und Sie können einfache Livestreams selber machen.

Bei einem komplexen Stream, mit mehreren Kameras, einem komplexen Ablauf und aufwändigem Ton-Management, lohnt es sich, einen professionellen Streaming Dienstleister zu engagieren, der Sie vom Anfang bis zum Ende begleitet.

Was Sie bei der Auswahl eines Filmstudios beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Video!

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Nach dem Stream – Das können Sie tun

Stream Analytics: Nachdem Sie Ihren Stream beendet haben, stellen Ihnen die meisten Plattformen einige Analyse-Daten zur Verfügung. Dort können Sie verschiedene Statistiken sehen, z. B. wie viele verschiedene Zuschauer Sie

Stream Nachbearbeitung: Falls Sie Ihren Stream aufgezeichnet haben und on-demand zur Verfügung stellen wollen, kann es Sinn machen, diesen vor der Veröffentlichung nachzubearbeiten. Dabei kann man Intros, Outros oder Pausen, sowie eventuelle Fehler, die bei einer Live-Übertragung immer passieren können, rausschneiden. Zur Nachbearbeitung gibt es verschiedene bezahlte, aber auch kostenlose Programme, die Sie verwenden können.

Auf Plattformen wie Youtube oder Vimeo kann man direkt aufgezeichnete Streams am Anfang und Ende zuschneiden – das kann sehr nützlich sein, wenn man Videos schnell und direkt dort bereitstellen will, wo sie gestreamt wurden. Ansonsten benötigen Sie den Mitschnitt möglicherweise sogar auch ein sogenanntes ISO recording bei dem verschiedene kamerasignal und sonstige Bildsignale getrennt voneinander aufgenommen werden und entsprechend im Schnitt ganz individuell zusammengesetzt werden können.

Fazit

Von Anfang bis Ende einen Livestream zu erstellen, zu organisieren und zu planen ist ein sehr aufwändiger Prozess. Besonders dann, wenn man sich vorher noch nicht ausführlich mit dem Thema beschäftigt hat, kann das sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Dementsprechend macht es Sinn, klein anzufangen und sich langsam an das Thema heranzutasten. Falls Sie größere Pläne haben, können Sie natürlich auch einen professionellen Livestream Dienstleister engagieren, der Sie über den gesamten Prozess begleitet. 

Wir bei mindnapped sind spezialisiert auf die Durchführung von Livestreams und hybriden Events für Institutionen und Firmen. Wenn Sie sich für unsere Leistungen als Livestream Anbieter interessieren, sprechen Sie uns also gerne an.