
Ein Storyboard ist die visuelle Darstellung eines Drehbuchs und wird in der Vorproduktion Ihres Films oder Videos erstellt. In diesem Artikel erfahren Sie, wann und wofür ein Storyboard eingesetzt wird, wie Storyboards Ihre Filme verbessern und wie Sie ein Storyboard in analoger und digitaler Form selbst erstellen können.
Sie wollen direkt mit dem Zeichnen loslegen? Hier geht’s zur Storyboard Vorlage:
Sind Sie bereits geübt in der Erstellung von Storyboards und auf der Suche nach neuen, digitalen Möglichkeiten, Storyboards zu entwerfen? Ob Sie Erfahrung haben oder nicht – Springen Sie zu den Themen, die Sie am meisten interessieren:
Eine Kurzfassung finden Sie übrigens in unserem YouTube Video:
Während ein Drehbuch eine Verschriftlichung der Szenen Ihres Films ist, zeigt ein Storyboard in visueller Form, wie die Aufnahmen aussehen sollen. Der Sinn eines Storyboard ist es, die geplanten Szenen durch Zeichnungen darzustellen, um die Handlung zu planen und sich den fertigen Film besser vorstellen zu können. Ein Storyboard kann entweder aus einer Skizze oder aus Bildern, Formen und Illustrationen bestehen. Wichtig ist, dass gut zu erkennen ist, was die jeweiligen Elemente darstellen sollen.
Planen Sie ein Storyboard zu erstellen, sollten Sie dies erst tun, wenn das Drehbuch steht. Im Fall eines Erklärvideos wäre das zum Beispiel das Erklärvideo-Skript, das die Grundlage für Ihr Storyboard bildet.
Storyboards werden jedoch nur für bestimmte Projekte erstellt. Schauen wir uns an, in welchen Fällen es sinnvoll ist, mit einem Storyboard zu arbeiten.
Storyboards werden nicht für jeden Film erstellt, da ihre Gestaltung viel Zeit in Anspruch nimmt. Typisch sind Storyboards vor allem bei größeren Videoproduktionen mit aufwändigen Aufnahmen und Produktionsabläufen. Wenn also zum Beispiel Schauspieler zum Einsatz kommen oder wenn in unterschiedlichen Einstellungen und an verschiedenen Orten gedreht wird. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, die Shots vorher in einem Storyboard zu planen. Das macht es einfacher, sie beim Dreh umzusetzen.
Typische Videoformate, die mit einem Storyboard arbeiten, sind szenische Produktionen und Animationsfilme.
Wir bei mindnapped setzen Storyboards am häufigsten bei der Produktion animierter Erklärvideos ein.
Ein Storyboard zeigt visuell, wie Ihr fertiger Film aussehen soll. Und auch Filmanfänger können mit Hilfe eines Storyboards ihre Filmideen leicht überprüfen, indem sie ausprobieren, ob Szenen in der geplanten Form zusammenpassen.
Liegen die Filmszenen schon vor dem Dreh vor Ihnen, können Sie einfacher überprüfen, ob das Video Ihre Ziele erfüllt und den erwünschten Effekt bei Ihren Zuschauern erzeugt. Damit soll sichergestellt werden, dass das Video eine klare Botschaft vermittelt.
Ein Storyboard kann außerdem Produktionsfehler und -probleme frühzeitig erkennen und beheben, bevor das eigentliche Filmen beginnt. Dadurch sparen Sie Zeit und Geld.
Ansonsten hilft ein Storyboard allen Beteiligten beim Dreh, die geplante Produktion zu verstehen und ihre Arbeit darauf auszurichten. Schauspieler, Kameraleute, Regisseure und Tontechniker können sich so besser auf ihre Aufgaben vorbereiten, was einen reibungslosen Verlauf der Produktion ermöglicht.
Aber auch in der Postproduktion haben Storyboards ihren Zweck: Es wird klarer, wie die Szenen aufeinander folgen und welche Schnitte erforderlich sind.
Insgesamt kann ein Storyboard dazu beitragen, dass ein Video durch Zusammenarbeit und klare Anweisungen besser geplant, kosteneffizienter und kreativer produziert werden kann.
Bevor Sie sich an die Erstellung Ihres Storyboards machen, sollten Sie sich vorher Gedanken machen, wie Sie es umsetzen wollen. Stellen Sie die Größe der Kästchen fest, die identisch mit dem Seitenverhältnis Ihres Kamerabildes sein sollten und überlegen Sie sich, welche Informationen Sie unter die Bilder packen möchten.
Üben Sie – solange Sie nicht mit einer Storyboard Software arbeiten – das Zeichnen von Filmszenen. Schauen Sie sich dafür Storyboards von erfahrenen Zeichnern an und lassen Sie sich inspirieren.
Grundsätzlich gibt es 5 wesentliche Schritte zur Erstellung analoger und digitaler Storyboards.
Schritt 1: Nehmen Sie sich Ihr Drehbuch zur Hand. Arbeiten Sie es Stück für Stück bis ans Ende ab. Markieren Sie die Szenen, die Sie als wichtig empfinden und die die Handlung gut erklären. Am besten orientieren Sie sich bei der Reihenfolge der Bilder an die Einstellungsgrößen. Für ein gewohntes, klassisches Empfinden wird immer eine Einstellungsgröße übersprungen. Während die erste Szene eine nahe Einstellung zeigt, sollte darauf keine Aufnahme mit einer halbnahen, sondern z.B. mit einer weiten Einstellung folgen.
Schritt 2: Jetzt ist es an der Zeit, Ihre Ideen in ein Storyboard umzusetzen. Zuerst sollten Sie die Kästchen anfertigen, in die Sie grobe Skizzen der Szenen, die Sie in Ihrem Video haben wollen, zeichnen. Wer oder was befindet sich im Bild? Wie bewegen sich die Protagonisten und Objekte zur Kamera und zueinander? All diese Fragen sollten mit der Zeichnung beantwortet werden. Für die Darstellung von Bewegungen werden Pfeile verwendet.
Schritt 3: Fügen Sie unter jeder Szene Notizen hinzu, die beschreiben, was in der Szene passiert. Sie können das Textfeld nutzen, um die Charaktere zu nennen, die in der Aufnahme vorkommen oder schreiben, was sie sagen. Technische Details können ebenfalls notiert werden.
Schritt 4: Erstellen Sie eine Zeitleiste am unteren Rand Ihres Storyboards. So wird klar, wie lange jede Szene dauert und wie sie in die Gesamthandlung passt.
Schritt 5: Falls Sie schon eine Vorstellung davon haben, welche Musik oder Soundeffekte Sie verwenden möchten, können Sie diese ebenfalls in den Notationen vermerken.
Beachten Sie, dass ein Storyboard nur ein grober Plan ist und es genug Spielraum für Improvisation und Kreativität lässt. Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr Storyboard kein Endprodukt ist und es sich mit der Zeit ändern kann. Meistens werden Ihnen oder anderen am Set spontan neue Ideen einfallen. Um mit mehreren Menschen gemeinsam an einem Storyboard zu arbeiten, können Sie mit digitalen Storyboard Softwares arbeiten.
Neben dem Zeichnen mit Stift und Papier gibt es noch digitale Lösungen zur Erstellung eines Storyboards, die einige Vorteile gegenüber der analogen Variante haben.
Eines der Vorteile ist, dass Ihre Arbeit nicht so einfach verloren gehen kann, wie es bei einem Zettel der Fall ist. Abhängig von der Storyboard Software können Sie das Zeichnen sogar umgehen, da die meisten Programme Bilder, Grafiken, Formen und Illustrationen bieten, mit denen Sie Ihr Storyboard erstellen können.
Digitale Storyboards lassen sich außerdem schneller und einfacher mit anderen teilen. So können Sie mit Ihren Freunden oder Kollegen zusammen an einem Storyboard arbeiten.
Sie haben die Möglichkeit, Ihr digitales Storyboard mit einem digitalen Zeichenstift und Zeichenblatt zu erstellen, oder auf digitale Tools zurückzugreifen.
1. Digitaler Zeichenstift mit Zeichenblatt
Beim Zeichnen mit einem digitalen Zeichenstift und Zeichenblatt* machen Sie nichts anderes als beim Zeichnen auf Papier – nur dass es eben digital passiert. Hinzu kommt, dass Sie direkt in Tools wie Photoshop oder Illustrator zeichnen können. Weil der digitale Zeichenstift kein Wunderstift ist, der die Arbeit von selbst erledigt, braucht es Übung, um richtig damit umzugehen und Skizzen zu entwerfen.
2. Canva
Canva* hat viele kostenlose Funktionen zur Erstellung eines Storyboards. Sie können ein digital oder analog erstelltes Storyboard hochladen und es durch Fotos, Grafiken und Illustrationen ergänzen, die die Plattform in einer eigenen Mediathek bereitstellt. Alternativ können Sie auch von vornherein mit der Software arbeiten. Canva bietet hierfür verschiedene Storyboard Vorlagen an. Du kannst das fertige Storyboard kostenlos downloaden und mit anderen teilen.
3. Adobe Storyboard
Als Teil der Adobe Creative Cloud ermöglicht Adobe Express Usern kostenlose Storyboards zu erstellen. Ihnen stehen bei der Bearbeitung Ihres Storyboards umfangreiche Werkzeuge zur Verfügung, einschließlich Zeichenwerkzeugen, Notationsfunktionen und der Möglichkeit, Storyboards mit anderen zu teilen und zu kommentieren. Sie können das Adobe-Express Abo 30 Tage lang testen. Danach bezahlen Sie monatlich 11,89€.
Die Arbeit mit Canva und Adobe Express zur Erstellung eines Storyboards reicht für kleinere Produktionen vollkommen aus. Schwieriger wird es, wenn Sie in den Storyboard Vorlagen und Bildern Änderungen an Kleidung, Form und Körperhaltung vornehmen wollen. Dafür müssen Sie mit anderen Softwares arbeiten, die ein solches Tool besitzen.
4. Storyboard That
Die Software Storyboard That bietet eine umfangreiche Clipart-Bibliothek, die Bilder, Formen, Illustrationen und Grafiken von unterschiedlichen Orten, Personen und Gegenständen zur Verfügung stellt. Anders als bei Canva und Adobe Express haben Sie hier mehr Gestaltungsspielraum bei der Anpassung von Größe, Farbe, Kleidung, Mimik und Gestik. Die Erstellung eines Storyboards ist kostenlos, jedoch müssen Sie sich anmelden, um es zu downloaden, es zu teilen oder mit anderen zusammenzuarbeiten. Mit einem Abonnement bekommen Sie vollen Zugang zu allen Features. Im ersten Monat zahlen Sie 1$. Für jeden weiteren Monat 9.99$, wenn Sie die Software einzeln nutzen möchten. Daneben gibt es noch ein Abo für Lehrer und eine Business Edition für 24.99$, bei der mehrere Personen die Software nutzen können.
5. StudioBinder
Studiobinder ist eine Produktionsmanagement-Plattform, die auch Tools für die Erstellung von Storyboards anbietet. Auch hier können Sie kostenlos mit mehreren Personen an einem Storyboard arbeiten. Sie können Kommentare hinterlassen, Aufgaben abhaken und Ihren Arbeitsstand tracken. Das Besondere an der Software: Sie können Ihre Skripte direkt hochladen und die Handlung Ihres Films mit den von Ihnen erstellen Bilder im Storyboard abgleichen. Um alle Features der Software nutzen zu können, brauchen Sie ein monatliches Abo von 29$. Bei diesem Abonnement haben Sie einen Speicher von 50GB und können bis zu 10 Storyboards downloaden. Sollten Sie mehr Kapazitäten brauchen, können Sie Ihr Abo gegen einen Aufpreis von 20$ erweitern.
6. Storyboarder von Wonder Unit
Die beste Storyboard Software, die sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet ist, ist Storyboarder von Wonder Unit. Die benutzerfreundliche Oberfläche mit einer Vielzahl von Werkzeugen erlaubt es, individuelle und professionelle Storyboards zu erstellen. Sie haben die Möglichkeit, mit einem digitalen Zeichenstift und Zeichenblatt direkt Skizzen in der Software zu entwerfen, bestehende Skizzen hochzuladen und mit den Tools weiterzuarbeiten oder das gesamte Storyboard mit der Software zu erstellen. Mit der “Shot Generator” Funktion können Sie 3D-Skizzen entwerfen, Kameraeinstellungen planen und Figuren einsetzen. Alle Objekte, die Sie einfügen, lassen sich ganz nach Ihren Vorstellungen bearbeiten. Ansonsten können Sie das Programm auch mit Photoshop verbinden, um noch weitere Änderungen vorzunehmen.
Um alle Features von Storyboarder nutzen zu können, müssen Sie lediglich Ihre E-Mail-Adresse hinterlassen. Ansonsten ist das Programm kostenlos. Aufgrund der umfangreichen Zeichen- und Animationswerkzeuge und der Möglichkeit, mit mehreren Benutzern an einem Storyboard zu arbeiten, wird Storyboarder vor allem in der Film- und Fernsehindustrie verwendet.
Eine gute Planung und Konzeption von Filmen und Videos ist der Grundstein für eine erfolgreiche Videoproduktion. Weil die Erstellung von Storyboards Übung, Zeit und Erfahrung braucht, gibt es Zeichner, die sich nur darauf spezialisiert haben. Diese High End Storyboards findet man dementsprechend auch nur bei High End Produktionen. Für kleinere Produktionen reicht es, mit Storyboard Vorlagen zu arbeiten und einfache Skizzen anzufertigen. Wünschen Sie sich professionelle Storyboards, ohne sie selbst erstellen zu müssen? Eine Videoagentur kann Sie dabei unterstützen und sich um die gesamte Konzeption Ihres Videos kümmern.
Kontaktieren Sie uns, selbst wenn Sie nur Unterstützung in der Vorproduktion Ihres Projektes brauchen oder Sie einen erfahrenen Dienstleister in Sachen Video Marketing suchen.